Chronology Of Pop

Ein Who's Who der Fotografen und Porträtierten

Diese einmalige Sammlung mit über 12.000 Fotos aus dem privaten Archiv von Rolf Stang zeigt die wichtigsten und bekanntesten Personen der Pop-Musik-Geschichte. Es finden sich die größten Namen und von ihnen die besten Fotos der damals renommiertesten Star-Fotografen weltweit. Darunter sind die Ikonen der Pop-Geschichte, ein Who's Who sowohl im Hinblick auf die 786 Namen der verschiedenen, porträtierten Sänger, Sängerinnen und Musik-Gruppen als auch auf die meist noch heute weltbekannten 861 Fotografen der Sammlung. Die genaue Zeitspanne zur Entstehung der Fotografien: Ende1957 bis Anfang1996.

Die Sammlung umfasst neben den Werken einzelner Fotografen ausgesuchtes Bildmaterial fast sämtlicher, in ihrer Zeit noch führenden, aktiven nationalen und internationalen Fotoagenturen, Plattenfirmen, Musikmanagement-Gruppen, Künstler- und Sport-Agenturen sowie Filmproduktions-Firmen. Darunter sind 112 verschiedene, damals international bekannte Quellen.

Zusätzlich zu den 12.000 Fotos, welche die Musik der Pop-Ära (fast) lückenlos dokumentieren, liefert die Sammlung (hier nur stichprobenartig) 3.000 Fotos von großen Namen zum Film, 400 Motive von Darstellern der damals populären Sportarten wie Wrestling, Formel 1,Tennis etc.,
sowie zur Jugendkultur und ihren Moden.

Diese Foto-Gesamtschau ist ein Bilderbogen der "Swinging Sixties" samt ihren zaghaften Anfängen der späten 50er Jahre, überspannend die glamourösen Siebziger zu den wilden 80er Jahren. Sie legt Zeugnis ab für die mediale (Selbst-) Darstellung der damaligen, legendären Kunst-, Musik-, Film-, Sport und Mode-Szenen, wie sie sich in Nordamerika und Europa präsentierten. Die Liste der über 861 Fotografen umfasst große Namen wie: Julian Wasser / Lynn Goldsmith / Herb Ritts / Curt Gunter / Dezo Hofman / Henry Diltz / André Corbijn / Terry O'Neil / Anni Leibowitz. (siehe hierzu auch FAQ's).

Die Fotos dieser Sammlung zeigen das Spiel mit Identitäten, die Suche nach dem neuen Selbst, die Selbstbespiegelung und Selbstvergewisserung einer ganzen Generation als entscheidendes Thema. Ein neues Freiheitsdenken setzt sich hier in Szene, eine "Gegenkultur", die den Schulter-schluss zwischen Kunst und Jet Set sucht, und die - hat man den Eindruck - alles andere als normal sein will. ( Quelle: SZ vom 16.09.2016, Seite 62).

Rolf Stang und die Entstehung seiner Sammlung

Rolf Stang (Jahrgang 1935) wurde exakt im Februar 1960 zu dieser Sammlung inspiriert.
Zu dieser Zeit arbeitete er als Redakteur und CvD in der Zentrale des Bilderdienstes der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Frankfurt/Main. Hier hört Stang den Namen der "Beatles" zum ersten Mal: ein erstes Foto dieser völlig neuen, in der Kunst- und Musikwelt erst viel später anerkannten britischen Popmusik-Gruppe, übernahm er in den täglichen dpa-Bilderdienst. Es war noch in schwarz/weiß und stammte von der englischen Partneragentur P.A.Reuters.

Als damals junger, moderner Mensch – der zuvor Musik in Kassel und Detmold studiert hatte und aus einem Kunst beflissenen Elternhaus stammt – erinnert sich Rolf Stang heute noch, dass dieses Beatles-Foto bei gleichzeitigem Kennenlernen ihrer Musik ihm ein auslösender Moment gewesen sein muss: Es faszinierten ihn die völlig neuen Töne, das skurrile Aussehen der Jungs und das gleichfalls formulierte Entsetzen der älteren Kollegen über den Beginn einer, offensichtlich neuen Kunstform. Sie brach mit Macht und fast täglich anderen Namen, Formen und Ausdrücken in die damalige Zeit ein. Rolf Stang begann, jedes Foto, das er dazu in die Finger bekam, zu sammeln. Stang ahnte wohl den Beginn einer neuen Epoche, vielleicht glaubte er an den Start zu einer humaneren Zeit.

Der Foto-Fachjournalist Rolf Stang

1961 arbeitete Rolf Stang als Bildredakteur beim "Daily Express" in Londons berühmter Fleet Street. Hier war er nun mitten drin an der Geburtsstätte des europäischen/ angelsächsischen "Show Business".(Für den Auslands-Bilderdienst des Daily Express organisierte Stang die allererste Photosession in Farbe mit den Beatles in den Pinewood Studios – diese sind, sozu-sagen Patina-versiegelt, selbstverständlich in der Sammlung zu finden! Im alten Format 6x6 cm).

Ein weiteres Auslandsjahr verbrachte Rolf Stang in Frankreich. Auch hier war er als Bildredakteur angestellt: bei Agence France Press (AFP). Bereits mit vielen neuen Namen in der bereits als "Pop-Szene" bezeichnetem Umfeld lernte er in Frankreich weitere bedeutende Fotografen (z.B. Jean Marie Perrier) und auch viele KünstlerInnen und Musikgruppen kennen. Mit vielen verband sich eine enge, zum Teil bis heute andauernde Freundschaft: viele Fotografen samt Stylisten, Kostümbildner etc. wurden von ihm auch hier "entdeckt" und jahrelang während seiner späteren beruflichen Laufbahn gefördert und beschäftigt.

Nach dieser frühen, zielgerichteten Ausbildung und Erfahrungen bei zwei der größten Bild-agenturen und eine der besten Zeitungen Europas bekam Stang 1964 den wichtigsten Posten seiner Profession in Deutschland: Er wurde Bild-Chef von Europas auflagenstärkster und einflussreichster Unterhaltungs-Illustrierten, der "QUICK".

Von hier führte seine Karriere 1967 in die Chefredaktion von "BRAVO"; später die weltweit größte Jugend-Illustrierte mit einer wöchentlichen Auflage von über 1 Million verkauften(!) Exemplaren. Der Verlag hieß Axel Springer. Hier leitete er 12 Jahre lang die Foto-Produktion. Er war der erste in Deutschland, der die Musik mit den Mitteln graphisch geplanter, nach "Design"-Inhalten ausgerichteter Fotografie völlig neu erfahrbar machte. Diese neue, spannende Fotografie zeigte die Dargestellten nicht mehr nur mit ihrem Handwerkszeug: an ihren Instrumenten oder klebend am Mikrofon. Sie wurden so selbst zu illustrierten Deutern ihrer Musik, Ihres Sports, ihrer Moden und so fort. So und hier begann das Spiel mit Identitäten, die Selbstbespiegelung und Selbst-vergewisserung einer ganzen Generation. Es war der Beginn eines vorher nie erfahrenen Individualismus – der Beginn der "Pop Ära" – und die wurde bis heute ein wichtiger Teil unserer gesamten Kulturgeschichte.

Rolf Stang und seine Ideen und Quellen für die Sammlung

Für diese Aufgabe suchte sich Rolf Stang junge, begabte Fotografen in Deutschland und der Welt, die seine Konzepte und Ideen mit ihrem eigenen, modernen – auch lokal geprägten - Bewusstsein verknüpfen und mit neuen Mitteln der alten Fotografie umsetzen – "ins Bild" - setzen konnten. Man lernte gemeinsam und sie verdienten auch eine Menge Geld damit: kaum eine damalige Platten-, Plakat- oder Posterfirma ließ sich die neue Bildsprache entgehen! Ein von Stang entdeckter und geförderter Fotograf, nämlich Henry Diltz in Los Angeles, wurde so zum Weltmeister aller Platten-cover: über 900 stammen von ihm (gefolgt von "Didi" Zill, München, mit ca. 600 Stück. Didi war ursprünglich Pop-Musiker und hatte vor seiner Anstellung bei Stang noch nie eine Kamera in der Hand gehalten).

Rolf Stang plante und führte ein großes Netz von freien Foto-Mitarbeitern, unterstützt von 5 Kor-respondenten-Büros der Axel Springer-AG in London, Paris, New York, Los Angeles und Tokio.
Sie alle ließen sich begeistern, sie waren nicht nur Sammelstelle für langweilige Agentur-Fotos wie in alter Routine zuvor.

Weitere 8 Jahre arbeitete Rolf Stang für den Verleger Jörg Marquart in Zürich und München. Dessen Jugend-Titel, wie z.B.: "POP-Rocky" (der zweitgrößten Pop-Publikation nach BRAVO) brauchten einen Neu-Anstrich, der von Stang – wiederum als Mitglied der Chefredaktion – erfolg-reich mitgestaltet wurde. Im Herbst 1996 beendete er seine berufliche Karriere. Es war jetzt mehr Zeit für Hobbys – sein wichtigstes: seiner umfangreichen, aus vielen, vollen Umzugskartons bestehenden Foto-Sammelei eine entsprechende Form zu geben. Die von ihm zusammen-getragenen, in Zahl geschätzten über 40.000 Diapositive, fast alle vierfarbig, wenige schwarz/weiß, stellen ein unschätzbar wertvolles Gut dar.

Rolf Stang als Bewahrer "flüchtigen" Kulturguts

Für Stang und alle damit befassten Fachleute war sehr früh klar, dass sich mit dem Aufkommen neuer Musik,- TV-, Druck-, etc. Formate die gesamte Produktions-Struktur, deren Firmen und Repräsentanten verändern oder völlig verschwinden lassen würden – die USA hatten es vorgeführt. Kaum eine bis dato mächtige, reiche Plattenfirma oder Bildagentur blieb bestehen. Etwa 80% verschwanden in kurzer Zeitspanne. Bei ihrer langsamen oder auch abrupten Auflösung blieb wenig für einen musealen Gedanken übrig: Welcher Verleger zum Beispiel, würde sich teure Archiv-Räume für alte Fotos leisten wollen? Das Material geht für immer und unwiederbringlich verloren, es landet sogar auf Müllcontainern. Und die privaten Archive der Fotografen? Abgesehen davon, dass viele Personen nicht mehr leben, standen/stehen die meisten dieser Künstler nie im Ruf der Beständigkeit; sprichwörtlich hat der Schuster nie die besten Schuhe.

Rolf Stang kennt nicht viele von ihnen, die ihre Werke penibel archivieren und für deren Erhalt sorgen. Außerdem hatten die Fotografen ihr bestes Material ja schon früher an oben genannte Quellen verkauft. Mit anderen Worten: das Bildgedächtnis einer ganzen Epoche, eines Viertel Jahrhunderts Pop-Geschichte hätte zu großen wertvollen Teilen verlorengehen können.

Die archivarischen Besonderheiten der Sammlung

Nur etwa 200 Motive der Sammlung – eine winzige Auswahl aus den 12.000 plus – und nur mit den Anfangsbuchstaben A, B und C wurden bisher digitalisiert. Sie sind auf dieser Homepage als Beispiele für Art und Motiv zu sehen. Allerdings sind sie a) in kleinster Datenmenge und b) jeweils mit – einem störenden – Wasserzeichen gespeichert. Damit soll ein Missbrauch fremder Copy-rights durch Dritte weitgehend verhindert werden.

Insgesamt brauchte Rolf Stang, zusammen mit einer Fachfrau von Agence France Press ("Merci Mérie"´!) mehr als zwei Jahre, jedes Dia neu zu rahmen und alphabetisch zu ordnen. Auf jedem Rahmen ist per einfacher Kodifizierung fast jeder Urhebername oder die Quelle dokumentiert, so dass der notwendige Kontakt dorthin möglich wird. Auf diese Weise wäre eine, wie immer geartete Nutzung aller Motive gesetzestreu möglich! Von den Original-Dia-Rahmen wurden alle Namens-angaben penibel übertragen. Zusätzlich wurden Ort, Zeit und sonstige Angaben, die außer den Namen der Dargestellten wichtig waren, kopiert oder, wenn möglich, durch eigenes Fachwissen ergänzt. Fortlaufend geordnet von A bis Z hat die Sammlung vier Abteilungen: 11.910 Dias Pop-Musik, 3008 Dias Namen aus Film und TV; Sport zeigt 401 Top-Namen, die Jugendkultur ist mit 224 Motiven vertreten.

Sämtliche Dias sind in speziellen, durchsichtigen Hängeregistratur-Blättern mit jeweils 20 Dias (24x36mm) in Stahlschränken aufbewahrt; größere Formate (6x6cm bis 10x15inch) in entspre-
chend passenden Dia-Hängern. Es wurde streng darauf geachtet, dass alle Materialien zur Archivierung wenig "Weichmacher" enthalten, also weitgehend PCB-frei sind. Dies garantiert eine viel längere Haltbarkeit der Farb-Schichten aller Diapositive. Die Schränke stehen unter Feuchtigkeits-Kontrolle und zur Ansicht jeder Zeit in München (Innenstadt) für Interessierte bereit.

Wert und Gutachten zur Sammlung

Die Sammlung wurde mit einer Schadensumme von 1,2 Millionen Euro taxiert und versichert (AXA Art Insurance Company). Die Expertise dazu kann ebenso (vertraulich) eingesehen werden, wie auch das Rechtsgutachten zu Fragen der Verfügbarkeit und den Verkaufsabsichten durch Rolf Stang von der Kanzlei Prof. Dr. Paul Hertin, Berlin, - in Fachkreisen als "Copyright-Papst" - bezeichnet.

Für weitergehende Details und Fragen zur Kollektion verweisen wir auf die Rubrik häufig gestellte Fragen.
"Häufig gestellte Fragen"