Chronology Of Pop

F A Q's

Häufig an Rolf Stang gestellte Fragen

1. Was macht die Sammlung weltweit so einzigartig?

Die Einzigartigkeit der Sammlung besteht in ihrer denkbar größten Vollständigkeit. Zur Illustration der Geschichte der Popmusik von ihren Anfängen bis Ende des 20. Jahrhundert. Die Sammlung ist ein kaleidoskop-artiger, fast lückenloser Blick auf eine Kulturepoche. Sie ermöglicht wissenschaftliche Erkenntnisse zu dieser Epoche oder zu einem einzelnen Künstler.
"In den glamourösen Inszenierungen ... spiegelt sich ein neuer Individualismus, den Tom Wolfe in einem Essay von 1976 im Begriff der
"Me-Decade" zusammenfasste. Wie parasitär und gewinnbringend für beide Seiten dabei das Verhältnis zwischen Fotograf und Star war, das wird in dieser Sammlung deutlich. Und indirekt auch, wie sich die Glamourwelt verändert hat. Denn heute machen die Stars oft selber ihre Bilder, stellen Handy-Selfies ins Internet. Statt ikonischer Bilder zählt tägliche Instagram-Präsenz, zu der die Fotos der Sammlung oft wie ein Kontrast wirken. Andererseits haben genau sie den Weg zum Selfie-Wahn, der heute unser Leben prägt, entscheidend mit geebnet
" (Quelle: SZ, 16.09.2016, Seite 62)
Rolf Stang hatte knapp 40 Jahre lang beruflich Zugang zu fast allen hierzu auf dem Markt angebotenen Fotos, die von 861 Fotografen in der internationalen und jeweils aktuellen Popszene gemacht wurden. Unter diesen Fotografen findet man die Besten ihres Fachs. (1)
Rolf Stang nutzte 112 verschiedene, jeweils weltweit dafür spezialisierte Foto-Agenturen (2), alle zu Promotionszwecken veröffentlichten Fotomotive von 38 damaligen existierenden Plattenfirmen (3), sowie von den 42 wichtig-sten TV-und Film-Produktions-Gesellschaften (4).
Rolf Stang erhielt persönlich übereignete Fotos von vielen Fotografen, die ihm freundschaftlich verbunden waren sowie ein komplettes Archiv, das ihm testamentarisch vermacht wurde (5).
Die ca. 12.000 einzelnen, verschiedenen Fotomotive zeigen fast vollständig alle bekannten Künstler und Künstlerinnen der Musik-Popgeschichte aus der 2. Hälfte des 20. Jh., sowie der Musikgruppen (6), und zwar auf der Bühne, im Studio oder privat, oder im künstlerischen Einzelbild für Poster, Plattencover, Buchtitel-Zwecke o.ä.
Zwecks Vervollständigung bzw. Sichtbarmachung der gesamten Aera Pop verfügt eine kleinere Sammlung daneben weitere ca.3.400 Motive aus den Themenbereichen Film, TV, Sport und allgemeine Jugendkultur. Diese zusätzliche kleinere Sammlung ist nicht vollständig im Vergleich zur Kultur und der Geschichte der Popmusik. Sie ist eine Gratiszugabe.

2. Wäre die Sammlung ersetzbar oder wiederholbar?

Nein. Ein weltweiter Foto-Agentur-Markt existiert nicht mehr. Es überlebten von fast 1000 renommierten Agenturen von damals im Wesentlichen nur Getty und Corbis. Diese 2 "Riesen" würden sicher niemals helfen, eine solche Sammlung wieder aufzubauen! Auch wenn das eine oder andere Motiv sogar in ihrem Bestand zu finden wäre. Rolf Stang's frühere, andere Quellen, wie z.B. große Platten- und Produktionsfirmen, sind verschwunden oder haben keinerlei Rechts-nachfolger mehr. Gleiches gilt für fast alle Verlage der damaligen Zeit. Die genannten Profi-Fotografen, falls überhaupt noch am Leben, sind mittlerweile hochbetagt - warum sollten sie heute helfen, eine solche Sammlung (wieder) aufzubauen. Man kann davon ausgehen, dass die meisten von ihnen eigene Fotos selbst nie archiviert haben oder darüber heute noch verfügen könnten.

3. Was sagen Gutachter über den rein kommerziellen Wert der Sammlung?

Die weltweit größte, auf Kunstgegenstände spezialisierte Versicherung ."AXA Art Versicherung AG" legte 2015 den rein kommerziellen Wert der Sammlung gutachterlich mit 1,2 Millionen Euro fest.

4. Wie groß ist der geschichtliche Wert der Sammlung?

Ein Gutachten zum tatsächlichen künstlerischen Wert fehlt deshalb, weil offensichtlich keinerlei vergleichbare Sammlung existiert.

5. Kann man die Rechte an einzelnen Fotos verkaufen bzw. kann man das Copyright generell erwerben und verwenden?

Ja. Ein Verbreitungsrecht (Copyright) für jedes einzelne Foto kann jeder Besitzer der Sammlung beim Urheber erwerben. Die notwendigen Angaben hierfür wurden von den Original-Dia-Rahmen bei der Neurahmung penibel übernommen. Kodifiziert sind sie jetzt auf fast jedem Diarahmen zu identifizieren. Über das Internet erhält man Zugang zum Fotografen / Rechte-Inhaber, sofern diese noch existieren bzw. ansprechbar sind. Falls dafür geeignete Angaben auf dem einen oder anderen Rahmen fehlen sollten, bietet Stang seine Unterstützung bei offenen Fragen an. Damit würde bestmögliche Sicherheit erreicht, um die Vorgaben aus § 15 ff. Urheberrechtsgesetz folgend zu erfüllen.

6. Hält Rolf Stang eigene Verwertungsrechte nach § 15, 16, 17 ff. Urheberrechtsgesetz?

Generell nein. Lediglich sämtliche Urheberrechte der von Joachim von Czarnowski an Rolf Stang testamentarisch vermachten Fotos (siehe Pkt. 1, Anm. 5) sind im Eigentum der Sammlung im Sinne des § 15 ff. Urheberrechtsgesetz. Ein ausführliches Rechtsgutachten der Kanzlei Prof. Dr. Hertin, Berlin, kann dazu angefordert werden. Es ist vertraulich.

7. Welcher Rahmen wäre möglich oder ideal, die Sammlung aufzubewahren, der Öffentlichkeit zugänglich oder sie nutzbar zu machen?

Vom Bayerischen Fernsehen (16.01.2016) wurde die Feststellung getroffen: "...diese Sammlung müsste zum Weltkulturerbe gehören..." (7) Deshalb sollte die Sammlung Platz in einem Museum, einer Universitätsbibliothek, oder in einem entsprechenden öffentlichen Rahmen gezeigt werden können. Eine Stiftung, ein Mäzen oder auch eine finanziell starke, einzelne Gruppe wären ideale Partner für den Bestand, die Pflege und/oder Weiterentwicklung samt Ergänzung der Sammlung. Die Süddeutsche Zeitung berichtete unter dem Titel "Jimi Hendrix im Stahlschrank" ausführlich am 13./14.06.2015 über die Sammlung und den Sammler. (8)

8. Welche technischen Voraussetzungen wären notwendig, um die Sammlung dauerhaft zu erhalten?

Vorrangig ist: Sicherung der Farben. Das heißt Digitalisierung aller Motive, zumindest der von Fachleuten als die Wichtigsten betrachteten. Warum ? Die Dias sind zum Großteil einige Jahrzehnte alt. Sie werden in Hängeregistern aus PVC aufbewahrt. Es ist bekannt, dass Dias die Farbe verlieren. Allerdings gibt es keine sichere Auskunft darüber, in welchem Zeitraum dies unabänderlich geschieht. Die zeitlichen Folgen werden bei verschiedenen Filmherstellern (Kodak, Ektachrome, Agfa u.a.) unterschiedlich beurteilt. Erfahrungsgemäß ist ein Alter über mehrere Jahrzehnte kritisch. Hinzu kommt: Zur Herstellung der Hängeregister werden sog. Weichmacher verwendet. Rolf Stang verwendete deshalb nur solche, erheblich teurere Aufbewahrungsmöglichkeit (9).

9. Wo wurde über die Sammlung bereits berichtet und diskutiert?

Aus nostalgischen Gründen kümmerte sich Rolf Stang bisher nur zaghaft um den Verkauf der Sammlung - auch wenn er sich altersgemäß zu ihrer Verwaltung, eventuellen Aktualisierung oder Weiterentwicklung nicht mehr in der Lage sieht. Auch hat er dafür keinen geeigneten Erben.

Anmerkungen zu FAQ's

*1) Die Namen der Fotografen zu finden unter "List of Photographers from A - Z"

*2) Die Namen der Fotoagenturen zu finden unter "List of Photo-Agencies"

*3) Die Namen der Plattenfirmen zu finden unter "List of Music Lables and other Companies"

*4) Die Namen der TV- und Filmproduktionsgesellschaften zu finden unter "List of Film- and TV-Production/Distribution and others"

*5) Joachim von Czarnowski ("Charny"), langjähriger Leiter des BRAVO-Fotostudios in München, sowie Korrespondent und Fotograf für die Jugendzeitschriftm POP in Zürich. Er schied per Selbstmord aus dem Leben. Er war außerdem freier Fotograf für "Metal Hammer", "Musik Express", "New Musical Express" und "Rolling Stone".

*6) Auf der Startseite unter "Artists" komplett aufgeführt

*7) Einen Mitschnitt von "Wir in Bayern" vom 16.01.2016 (gekürzt) hier zu finden

*8) Der SZ-Artikel vom 13./14.06.2015 ist hier zu finden

*9) Der Folien-Weichmacher ist hier das DOA/DEHA. Eine vergleichsweise für den Farben-Erhalt ungefährliche Chemie. Gleichzeitig wird ihr weitestgehender Lichtschutz attestiert